Symptome erkennen

Signale Ihres Herzens verstehen

Symptome ernst nehmen

Frühwarnzeichen für Herzerkrankungen

Frühwarnzeichen für Herzerkrankungen können Brustschmerzen, Atemnot, unregelmäßiger Herzschlag, Schwindel oder unerklärliche Müdigkeit umfassen. Auch Schwellungen an den Beinen können auf ein Problem hinweisen. Diese Symptome sollten ernst genommen und schnell von einem Kardiologen abgeklärt werden, um mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Warnsignale des Herzens erkennen

Angina Pectoris | Brustschmerzen

Brustschmerzen können Ausdruck einer Herzerkrankung sein. Aber auch Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems, der Lunge, der Speiseröhre oder des Bauches kommen als Ursache in Frage. Schmerzen in der Brust sollten ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden.
Was sind Brustschmerzen?

Brustschmerzen werden von Mensch zu Mensch und von Ursache zu Ursache ganz unterschiedlich wahrgenommen. Sie drücken, ziehen, brennen oder stechen. Manchmal treten die Schmerzen einseitig links auf, manchmal betreffen die Schmerzen die rechte Brust. Sie können oberflächlich und abgegrenzt sein oder den ganzen Brustkorb durchziehen. Sie können erträglich sein oder vernichtend, kurz aufblitzen oder dauerhaft anhalten. Sie können bei Berührung, bei Belastung oder ohne äußere Einflüsse auftreten.

Schmerzen im Brustkorb können durch die verschiedensten Krankheiten und Verletzungen entstehen. Prinzipiell kommen alle Organe und Gewebe, insbesondere des Brustkorbs, als Quelle für Brustschmerzen in Frage. Dazu zählen neben Herz und Lunge auch die Speiseröhre sowie Knochen und Muskeln. Viele Brustschmerzen, wie z.B. Stiche in der Brust, haben oft harmlose Ursachen. Sie können aber auch Ausdruck eines lebensbedrohlichen Herzinfarktes sein.

Wenn der Kreislauf schwächelt

Ohnmachtsanfälle | Synkope

Ein Ohnmachtsanfall oder Synkope bezeichnet einen kurzen, plötzlich auftretenden Verlust des Bewusstseins, der in der Regel nur wenige Sekunden bis Minuten anhält. Dieser tritt auf, wenn die Blutzufuhr zum Gehirn vorübergehend gestört ist, was zu einem Verlust des Bewusstseins führt. Ohnmachtsanfälle sind häufig, können jedoch unterschiedliche Ursachen haben und sollten immer ernst genommen werden.

Wenn alles sich dreht

Hilfe bei Schwindel und Benommenheit

Schwindel äußert sich vielfältig. Er kann plötzlich und ohne Vorzeichen als Schwindelanfall – häufig in Form von Drehschwindel – auftreten. Solche Schwindelattacken können unterschiedlich lang andauern, von Sekunden bis Stunden, und dann vergehen, um sich nach einer gewissen Zeit wieder einzustellen. Die Attacken setzen häufig auch bei bestimmten Bewegungen, bei körperlichen Belastungen oder in bestimmten Situationen ein. Manchmal halten Schwindelzustände Tage und Monate durchgehend an (Dauerschwindel). Für einige Menschen entwickeln sich Schwindelgefühle zu einem ständigen unangenehmen Begleiter (chronischer Schwindel).

Die jeweiligen Schwindelmuster geben manchmal schon Hinweise auf eine mögliche Ursache. Allerdings geht nicht jedes Krankheitsbild mit nur einer typischen Schwindelform einher. Die Symptome können sich überschneiden und individuell unterschiedlich sein.

Bei chronischem Schwindel kann zudem der Internist gefragt sein. Denn ein zu hoher Blutdruck sowie Herzerkrankungen, etwa Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen oder Erkrankungen der Herzklappen und des Herzmuskels, können unter anderem einen dauerhaft vorhandenen, oft unbestimmten Schwank- und Benommenheitsschwindel zur Folge haben, manchmal verbunden mit Gleichgewichtsstörungen. Für solche Beschwerden ist mitunter auch eine Blutarmut verantwortlich.

Warnzeichen des Körpers verstehen

Beinschwellung | Beinödeme

Warnzeichen ist immer eine plötzliche, akute Beinschwellung. Alarmierend sind ebenso plötzliche Luftnot, atemabhängige Brustschmerzen, Herzrasen und plötzliche Kreislaufschwäche. Ursache dafür kann eine Lungenembolie sein, eine gefürchtete Komplikation von Venenthrombosen. Tel. Notruf (Rettungsleitstelle): 112!

Gewisse Hinweise können sich manchmal schon daraus ergeben, wie und wo die Schwellungen sich zeigen, ob an einem oder beiden Beinen, wie lange sie anhalten, wie sie beschaffen sind, welche weiteren Krankheitszeichen dazu kommen.

Treten Ödeme und Verdickungen nur an einem Bein, vornehmlich am Fuß, am Knöchel und/oder Unterschenkel auf, stecken häufig Störungen im Venen- oder Lymphsystem dahinter. Auch das ganze Bein kann hier betroffen sein.

Beidseitige Ödeme verweisen vielfach auf Erkrankungen innerer Organe wie Herz, Leber, Nieren, Schilddrüse. Kennzeichnend sind symmetrische Schwellungen auch für krankhafte Fettansammlungen (Lipödem).

Ursachen und Behandlung eines langsamen Pulses

Langsamer Puls | Bradykardie

Bradykardie bezeichnet einen langsamen Herzschlag von weniger als 60 Schlägen pro Minute. Während sie bei gut trainierten Sportlern unbedenklich sein kann, kann sie bei anderen Menschen auf Herzrhythmusstörungen, Medikamente oder Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen. Symptome wie Schwindel, Müdigkeit, Atemnot oder Ohnmachtsanfälle sollten ernst genommen werden.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. In einigen Fällen ist keine Therapie erforderlich, während bei schwerer Bradykardie ein Herzschrittmacher oder eine Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung notwendig sein kann. Bei wiederholtem Auftreten von Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Individuelle Vorsorgeuntersuchungen

Symptome früh erkennen und gezielt handeln

Unser Team bei Kardiomed unterstützt Sie dabei, die Ursachen zu verstehen und individuelle Therapien zu erhalten,
um Ihre Gesundheit bestmöglich zu sichern

Ursachen und Behandlung für erleichtertes Atmen

Atemnot | Dyspnoe

Jeder Mensch kennt das Gefühl: Läuft man zu schnell oder zu lange, geht einem früher oder später die Puste aus. Dies weist auf ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf hin. Der Bedarf steigt an, und das Sauerstoffangebot ist ab einer bestimmten Belastungsstufe nicht mehr ausreichend. Im Falle von körperlicher Belastung entsteht dieser Bedarf überwiegend in der Muskulatur.

Symptome einer Atemnot
Zunächst einmal ist die Atemnot ein sehr subjektives Empfinden: Der Betroffene hat das Gefühl, zu wenig Luft zu bekommen. Die Atemnot macht sich bemerkbar und ist auch sichtbar durch ein schnelleres Atmen, die Atemfrequenz nimmt zu. Die Atmung kann schnell und flach sein. Ausdruck einer Atemnot kann sein, dass der Betroffene Mühe hat zu sprechen – es fehlt ihm schlichtweg die Luft dafür. Begleitende Symptome einer Atemnot können ein Angstgefühl bis hin zur Panik sein, zudem Schweißausbrüche, Unruhe und insbesondere bei Herzerkrankungen eine Angina pectoris.

Welche Ursachen kann Atemnot haben?
Atemnot kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Die Einordnung ist auch nicht immer einfach. In der Herz-Kreislauf-Medizin ist Atemnot ein häufiges Symptom. Bei allen Herzerkrankungen – von der Herzschwäche bis zu Herzklappenfehlern, Herzrhythmusstörungen oder Durchblutungsstörungen des Herzens – kommt es sehr häufig zu dem Symptom Luftnot. Dies geschieht zunächst unter Belastung, bei fortschreitender Schwere auch in Ruhe.

Der zweite große Ursachenkomplex ist das bronchopulmonale Organ, also die oberen Atemwege, beginnend mit der Luftröhre bis hin zu den kleinsten Abschnitten des Bronchialbaumes, in denen der Gasaustausch stattfindet, sowie das Lungengerüst, der Brustkorb und das Rippenfell. Eine typische Ursache ist das Asthma bronchiale. Beim Asthma bronchiale kommt es über unterschiedliche Mechanismen zu einer häufig auch anfallsartigen Engstellung des Bronchialbaumes. Die Bronchien können kollabieren – die Atemluft gelangt zwar in die Lunge, das Ausatmen ist jedoch erschwert. Eine andere typische Ursache ist die vom Asthma abzugrenzende chronisch-obstruktive Lungenerkrankung.

Neben den typischen kardialen und bronchopulmonalen Ursachen kann Luftnot auch durch eine Blutarmut verursacht werden. Bei einer Blutarmut gibt es zu wenige Sauerstoffträger im Blut, was zur Atemnot führt. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel förmlich anreizen, sodass ein hoher Sauerstoffbedarf besteht. Dies führt zum Gefühl der Luftnot. Seltene Ursachen sind Medikamente, die Luftnot hervorrufen können. Ein Beispiel dafür ist das gegen Herzrhythmusstörungen eingesetzte Amiodaron oder das Antibiotikum Nitrofurantoin. Bei langer Einnahme und hoher kumulativer Dosis kann die Lunge beschädigt werden.

Wie erkenne ich eine akute Atemnot?
Eine akute Atemnot ist eine plötzlich einsetzende Luftnot, die in ihrer Intensität und Schwere neu ist. Ein Beispiel ist, dass eine Atemnot, die zuvor nach vier Etagen Treppensteigen auftrat, jetzt bereits in Ruhe einsetzt. Die akute Atemnot macht sich bemerkbar durch schnelles, flaches Atmen und ein Ringen nach Luft. Häufig wird die Atemhilfsmuskulatur eingesetzt, indem die Betroffenen mit aufgestützten Armen sitzen oder an einer Fensterbank stehen. Eine akute Atemnot ist immer ein Notfall und sollte unbedingt notärztlich versorgt werden. Hintergrund einer Atemnot können bedrohliche Krankheitsbilder wie eine Lungenembolie, ein schwerer Asthmaanfall, ein Pneumothorax oder im Herzbereich ein Herzinfarkt oder schwere Herzrhythmusstörungen sein.

Was sind häufige Ursachen für Atemnot im Erwachsenen- oder Kindesalter?
Die Ursachen sind altersabhängig unterschiedlich. Im Kindesalter ist ein allergisches Asthma bronchiale häufig, während z. B. angeborene Herzfehler eher seltener auftreten. Im höheren Erwachsenenalter stehen Herzerkrankungen oder eine COPD im Vordergrund. Dies liegt sowohl an degenerativen Lebensprozessen als auch an kumulativen Risikofaktoren, wie z. B. dem Nikotingenuss, der Herz und Atemwege schädigen kann.

Wann ist es harmlos, wann gefährlich?

Herzstolpern | Palpitationen

Normalerweise spüren wir unseren Herzschlag nicht.
Das Herz schlägt regelmäßig, physiologisch moduliert durch die Atmung: Bei tiefer Einatmung nimmt die Herzfrequenz zu, bei Ausatmung nimmt sie ab.

Wie fühlt sich Herzstolpern an?
Beim Herzstolpern nehmen wir Unregelmäßigkeiten wahr, in erster Linie als Aussetzer. Es fühlt sich so an, als ob ein Herzschlag fehlt, oder es kann sich wie ein „Schluckauf“ anfühlen. Andere Wahrnehmungen sind: Das Herz schlägt bis zum Hals, es fühlt sich unruhig auf der Brust an, oder es schlägt völlig durcheinander. Das Herz muss dabei nicht zu schnell oder zu langsam schlagen – es ist einfach aus dem Takt geraten. Da die Einordnung dieser Symptome, insbesondere beim erstmaligen Auftreten, schwierig ist, kommt es häufig zu verstärkter Angst und Unsicherheit. Wir stellen uns die Frage: „Ist mein Leben jetzt bedroht?“ Mit einer sichtbaren Wunde am Bein gehen wir anders um – wir wissen, sie heilt wieder.

Herzstolpern durch Extrasystolen
Ursächlich für Herzstolpern sind häufig sogenannte Extrasystolen. Extrasystolen sind vorzeitige Extraschläge des Herzens, die den physiologischen Takt des Sinusrhythmus unterbrechen. Sie können in der Vorkammer oder in der Hauptkammer entstehen. Da Extraschläge vorzeitig sind, ist die Herzfüllung kürzer, der Auswurf vermindert und dadurch der Puls sehr flach. Beim Tasten des Pulses wird der Extraschlag häufig nicht wahrgenommen, was den Eindruck erweckt, ein Herzschlag fehle. Der nachfolgende Herzschlag ist kompensatorisch kräftiger und vermittelt das Gefühl: „Das Herz schlägt bis zum Hals“ oder „Das Herz schlägt zu kräftig, wie eine Kanone“.

Ursachen von Extrasystolen
Extrasystolen sind häufig und kommen sowohl bei herzgesunden als auch bei herzkranken Menschen vor. Jede Veränderung der Herzstruktur kann Extrasystolen begünstigen: z. B. Durchblutungsstörungen des Herzens, Herzinfarkt, Herzklappenfehler, Herzschwäche oder Entzündungen.

Kardiologen haben die Aufgabe, strukturelle Herzerkrankungen auszuschließen. Dafür sind Ruhe-EKG, Belastungsuntersuchungen und Ultraschalluntersuchungen des Herzens essenziell. Verschwinden Extrasystolen unter Belastung, wird dies als günstiges Zeichen gewertet.

Extrasystolen können auch durch Störungen außerhalb des Herzens ausgelöst werden. Häufig sind Elektrolytstörungen, z. B. ein Mangel an Magnesium oder Kalium, oder Schilddrüsenfunktionsstörungen die Ursache. Stress, also eine Dysbalance im autonomen Nervensystem (adrenerges sympathisches Nervensystem), kann ebenfalls Extrasystolen fördern.

Wie werden Extrasystolen festgestellt?
Extrasystolen werden mithilfe eines EKGs festgestellt. Da sie oft nur vorübergehend auftreten, reicht ein Ruhe-EKG häufig nicht aus. In solchen Fällen wird ein Langzeit-EKG aufgezeichnet, gegebenenfalls auch über mehrere Tage.

Bei seltenem Auftreten von Extrasystolen können Patienten ein EKG selbst schreiben. Hierzu haben wir in der Cardiopraxis gute Erfahrungen mit dem AliveCor-System gemacht. Mit einer kleinen Kontaktplatte und einem Smartphone wird ein 1-Kanal-EKG über 30 Sekunden aufgezeichnet und anschließend elektronisch an den Arzt übermittelt.

Die EKG-Dokumentation zeigt, ob die Extrasystole aus der Vorkammer oder der Hauptkammer stammt. Zudem kann analysiert werden, aus welchem Bereich der linken oder rechten Hauptkammer die Extrasystole entsteht. Wichtig ist die Unterscheidung, ob die Extrasystolen vereinzelt auftreten oder in Ketten, also mehrere Extraschläge hintereinander ohne Unterbrechung durch Normalschläge.

Wenn mehr als 20 % aller Herzschläge in 24 Stunden Extrasystolen sind, kann dies zu einer Herzschwäche führen, da die Herzleistung durch die gestörte Elektrik beeinträchtigt wird. In solchen Fällen besteht ein dringender Therapiebedarf, selbst wenn der Betroffene die Extrasystolen nicht spürt. Eine große Anzahl von Extrasystolen kann den Herzschlag zudem als sehr unregelmäßig erscheinen lassen, was subjektiv schwer von Vorhofflimmern zu unterscheiden sein kann. Eine rasche EKG-Diagnose ist bei Verdacht auf Vorhofflimmern daher essenziell.

Wie werden Extrasystolen therapiert?
Die Behandlung von Extrasystolen ist vielfältig. Sie reicht von der Ergänzung von Flüssigkeit und Blutsalzen über spezifische Antiarrhythmika und kathetergestützte Verödungen bis hin zur Anpassung oder Reduktion nicht-kardialer Medikamente (z. B. Schmerzmittel, Schilddrüsenhormone). Auch physikalische Maßnahmen können helfen.

Die meisten Formen von Extrasystolen sind harmlos, und die Prognose ist in der Regel gut.

Spürt man Extrasystolen immer?
Nein, nicht immer. Es gibt Menschen, die jede einzelne Extrasystole spüren, während andere selbst bei tausenden Extrasystolen pro Tag nichts bemerken.

Wann sollte ich zum Kardiologen gehen?
Extrasystolen sollten kardiologisch abgeklärt werden, wenn sie Beschwerden verursachen, sehr häufig auftreten oder aus der Hauptkammer stammen. Treten Extrasystolen bei bereits bekannten Herzerkrankungen neu auf, kann dies ein Hinweis auf eine Verschlechterung sein, z. B. durch Fortschreiten einer koronaren Herzerkrankung.

Für eine genaue Abklärung sind folgende Informationen hilfreich:

  • Seit wann bestehen die Extrasystolen?
  • Treten sie typischerweise abends in Ruhe auf, z. B. auf der Couch?
  • Verschwinden sie beim Sport?
  • Gibt es einen zeitlichen Zusammenhang mit neuer Medikation oder Nahrungsergänzungsmitteln?
  • Haben Ohnmachtsanfälle stattgefunden?

Diagnostik und Therapie bei schnellem Puls

Schneller Puls | Tachykardie

Herzrasen: Was bedeutet das?
Herzrasen bedeutet, dass das Herz zu schnell schlägt. Der Ruhepuls liegt individuell unterschiedlich zwischen 50 und 100 Schlägen pro Minute. Bei einem Puls von mehr als 100 Schlägen pro Minute sprechen Mediziner von Herzrasen, fachlich als „Tachykardie“ bezeichnet. Herzrasen ist ein subjektives Empfinden. Beispielsweise kann ein Mensch mit einem gewöhnlichen Ruhepuls von 60 Schlägen pro Minute einen Puls von 90 bereits als Herzrasen wahrnehmen. Häufig beschreiben Betroffene das Phänomen mit Aussagen wie: „Das Herz klopft mir bis in den Hals“, „es geht wie eine Nähmaschine“ oder „ich konnte meinen Puls gar nicht mehr fühlen“.

Ursachen von Herzrasen

Herzrasen kann unterschiedliche Ursachen haben. Der Begriff ist zunächst als Oberbegriff zu verstehen, denn verschiedene Formen von Herzrhythmusstörungen können sich als Herzrasen äußern. Zudem wird unterschieden, ob das Herzrasen seinen Ursprung in der Herzvorkammer oder in der Herzhauptkammer hat.

Ursachen des Herzrasens in der Herzvorkammer
Häufig entsteht Herzrasen aus der Herzvorkammer. Beim typischen, anfallsartigen Herzrasen besteht im Herzen eine zusätzliche elektrische Leitung. Diese führt dazu, dass das Herz plötzlich – wie bei einem Lichtschalter – anfängt zu rasen. Dieses anfallsartige Herzrasen tritt oft erstmals bei jungen Menschen in der zweiten oder dritten Lebensdekade auf.

Bei älteren Menschen ist Herzrasen häufig auf das sogenannte Vorhofflimmern oder Vorhofflattern zurückzuführen. Auch bei dieser Herzrhythmusstörung kann das Herz rasen. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass der Puls beim Vorhofflimmern unregelmäßig ist.

Ursachen des Herzrasens in der Hauptkammer
Herzrasen aus der Hauptkammer ist grundsätzlich als gefährlich einzustufen und betrifft überwiegend Menschen mit einer zugrunde liegenden Herzerkrankung, wie z. B. einem abgelaufenen Herzinfarkt oder einer ausgeprägten Herzschwäche.

Symptome von Herzrasen
Herzrasen kann mit Begleitsymptomen einhergehen, darunter:

Luftnot
Angina Pectoris (Brustenge)
Leistungsschwäche
Schwindel
Bei sehr schnellem Herzrasen und eingeschränkter Herzkraft kann es zu Ohnmachtsanfällen kommen. Zudem führen Herzrasen häufig zu Nervosität und Angstgefühlen.
Diagnose von Herzrasen
Herzrasen lässt sich durch das Fühlen des Pulses am Handgelenk feststellen. Überschreitet der Puls 100 Schläge pro Minute, handelt es sich um Herzrasen. Eine genaue Diagnose ist jedoch nur mithilfe eines EKGs möglich. Dies ist wichtig, da unterschiedliche Formen des Herzrasens unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern.

Da Herzrasen oft nur gelegentlich auftritt, ist es schwierig, im richtigen Moment ein EKG aufzuzeichnen. App-basierte 1-Kanal-EKG-Systeme sind hier hilfreich. Mit diesen können Betroffene während eines Anfalls selbst ein EKG aufzeichnen und dieses an ihre Ärztin oder ihren Arzt zur Beurteilung weiterleiten.

Wichtige Informationen zur Diagnose:

Wie schnell ist der Puls?
Ist der Puls regelmäßig oder unregelmäßig?
Tritt das Herzrasen in Ruhe oder bei Belastung auf?
Beginnt und endet es plötzlich (wie ein „Lichtschalter“)?
Wie lange dauert das Herzrasen?
Was lindert die Symptome?
Liegt eine bekannte Herzerkrankung vor?
Herzrasen durch Genussmittel und Medikamente
Der Sinusknoten, unser natürlicher Taktgeber, bestimmt die Pulsfrequenz. Ist dieser situativ zu schnell, spricht man von einer „Sinustachykardie“. Diese kann durch Medikamente ausgelöst werden, z. B. durch:

Betamimetika (Asthma- oder COPD-Sprays)
Schilddrüsenhormone
Herzkreislaufmedikamente (z. B. Nitrate, Kalziumantagonisten wie Amlodipin oder Lercanidipin)
Auch Genussmittel wie Alkohol und Nikotin beschleunigen den Puls.

Herzrasen nach dem Essen
Herzrasen kann auch nach dem Essen auftreten. Ursachen können sein:

Dumping-Syndrome (bei Magen- und Darm-Operierten)
Gasansammlungen in der Magenblase bei voluminösen oder hastig eingenommenen Mahlzeiten
Druck durch eine krankhafte Ausstülpung des Magens (Hernie)
Eine Überproduktion von Insulin, z. B. bei einer Frühform der Zuckererkrankung (Diabetes) oder nach großen Mengen zuckerhaltiger Nahrung, kann ebenfalls Herzrasen begünstigen.

Was tun bei Herzrasen?
Für die richtige Therapie ist eine exakte Diagnose erforderlich. Während eines Anfalls können sogenannte vagale Manöver das Herzrasen beenden.

So funktionieren vagale Manöver:

Tauchen Sie Ihr Gesicht in kaltes Wasser.
Trinken Sie kaltes Wasser.
Führen Sie einen Pressversuch durch (forciertes Ausatmen gegen geschlossenen Mund und zugehaltene Nase).
Lagern Sie anschließend die Beine um 45° erhöht.
Langfristige Therapie von Herzrasen
Die Therapie richtet sich nach der Ursache:

Anfallsartiges Herzrasen: Kann durch eine Katheter-gestützte Verödung der zusätzlichen elektrischen Leitung im Herzen geheilt werden.
Herzrasen durch Vorhofflimmern: Erfordert eine komplexere Behandlung, z. B. eine blutverdünnende Therapie, spezifische Herzmedikamente oder Herzkatheter-Verfahren.

Mach Schluss mit Schnarchen – für erholsame Nächte!

Schnarchen | Rhonchopathie

Schnarchen ist ein weit verbreitetes Phänomen, das nicht nur den Schlaf der Betroffenen, sondern auch den ihrer Partner beeinflussen kann. Es entsteht durch eine Verengung der Atemwege im Rachenraum, die zu einer Vibration des Gewebes führt – und somit zu den typischen Schnarchgeräuschen.

Ursachen von Schnarchen
Die Ursachen können vielfältig sein und reichen von anatomischen Gegebenheiten bis hin zu äußeren Faktoren wie:

Übergewicht: Überschüssiges Fettgewebe im Rachenbereich kann die Atemwege verengen.

Alkohol und
Beruhigungsmittel: Sie entspannen die Muskeln, was das Schnarchen verstärken kann.

Nasen- und Rachenprobleme:
Verkrümmte Nasenscheidewände, Polypen oder geschwollene Mandeln.

Rückenschlafposition: Beim Schlafen auf dem Rücken sinkt das Gewebe im Rachen zurück und block